Social Bonding sind für mich alle Aktivitäten, die zwischen Menschen zu Bindung/Verbindung führen.
Das interessiert mich.

Für mich gibt es die Möglichkeit, dass ich aus dem Emmental beispielsweise mit einer netten Frau in Berlin-Kreuzberg die Bindung suchen und verstärken kann: Mails, Telefonate, SMS, Zwinkern, Lächeln, Café, Streicheln, Massage, Umarmung, Küsse, Sex – eben was man so alles denken, wünschen, wollen und machen kann…
Dann sind da noch Menschen im Emmental, in Bern, in Basel, in Tübingen, in Wien, in Oaxaca viele andere in Berlin und weiß Gott wo.
Frauen und Männer.

Alles wunderbar – das ist der heutige Allgemeinzustand und es ist wirklich wunderbar, wo man überall wahnsinnig interessante Menschen kennt, kennenlernt und ’social bondiert‘.

…und doch fühle ich mich manchmal völlig zerfleddert.
Ich nenne das in meinem Sprachgebrauch ‚divergieren‘.
Viele Leute leiden darunter, dass sie nicht mehr verwurzelt sind. Ich leide ebenfalls unter dieser Entwurzelung und habe für mich verstanden, dass ich Wurzeln treiben will.
Und zwar in die Gemeinschaft und nicht in den Ort hier. Der Ort ist wichtig als aktuelle Heimstatt, wo ich mich einrichten kann. Da bin ich zuhause, aber in der Gemeinschaft möchte ich mich verwurzeln.

Eigentlich müsste ich schreiben: ‚Transparentes Tribal Bonding’…
Aber das würden noch weniger Leute verstehen. Tribal Bonding ist für mich ‚konvergieren‘. Die Energien werden auf die Lebensgemeinschaft konzentriert. Die Gemeinschaft wird permanent unterstützt, aufgewertet, aufgeladen… Die Menschen bekommen innerhalb der Gemeinschaft Bindung durch umfassendes Social Bonding (was das alles umfassen kann – nicht muss -, ist oben beschrieben).

Transparenter Umgang mit allen Beziehungen und allen Stadien der Reife  – das finde ich spannend und artgerecht.

Autor: Theodor Neumaier, MonteBasso in Eggiwil (Schweiz)
Stand: 07. Dezember 2015